Über Ela
Wäre ich ein Buch, dann läge es in jeder Buchhandlung ganz oben auf dem Stapel: „Freche Frauen“. Denn das bin ich: 100 % Frau und 100 % frech. Mit diesen 200 Prozent wäre ich, wie im richtigen Leben, kein dünnes Blättchen, sondern ein starker Bestseller. Eins ist sicher: Der Leser hätte von der ersten bis zur letzten Seite Spaß.
Die frühen Kapitel meines Lebens verbringe ich im Osten der Republik. Aus dieser Zeit stammt möglicherweise der Pragmatismus, den ich gelegentlich an den Tag lege und der für meinen ersten Beruf, die Arbeit mit schwerst-mehrfach behinderten Menschen, überlebenswichtig ist.
Aber auch Gefühle kommen in diesem Bestseller nicht zu kurz. Ich werde Mutter und das nicht nur einmal. Was dieser hormonelle Overflow mit den Emotionen einer Frau anrichtet, weiß jeder, der es selbst erlebt hat. Immer dabei im Chaos aus Windeln, Babybrei und schlaflosen Nächten ist die Kamera. Und am Ende des Tunnels ist sonnenklar: ich mache mein Hobby zum Beruf. Ich werde Fotografin.
2004 eröffne ich mein eigenes Fotostudio. In zahlreichen Workshops erlerne ich alles, was technisch perfekte Fotos ausmacht. Den Rest kann ich schon: Die Welt durch den Sucher einer Kamera sehen, ein gutes Bild erkennen und umsetzen, sicher mit Menschen umgehen, schüchterne Fotomodelle zum Lachen bringen, sie gut aussehen lassen auf den Bildern, die sie anschließend in den Händen halten.